Peter Hubert Neuenheuser (1877–1940)
Familie, Mut und Glaube in stürmischen Zeiten
Peter Hubert Neuenheuser wurde am 18. April 1877 in Düsseldorf geboren und wuchs in Opladen und Neuß-Büttgen auf. Nach dem Abitur studierte er Philologie in Freiburg, Paris, Marburg, Münster und Bonn sowie katholische Theologie in Bonn und Köln. 1904 promovierte er über Martin Opitz, nur zwei Jahre später wurde er im Kölner Dom zum Priester geweiht.
Mit großem Engagement unterrichtete er als geistlicher Lehrer und entwickelte sich zum engagierten Erzieher und Begleiter junger Menschen. 1913 übernahm er das Amt des Rektors und Studiendirektors am Collegium Aloysianum in Opladen, einem katholischen Gymnasium mit Internat. Dort wurde er 1933 zum Monsignore ernannt. Peter Neuenheuser blieb zeitlebens der Bildung, der Freiheit des Denkens und der katholischen Überzeugung tief verbunden.
Widerstände schreckten ihn nicht: In der Zeit des Nationalsozialismus verweigerte er seinen Schülern, an Propaganda-Veranstaltungen der NSDAP teilzunehmen, und sprach sich offen gegen jede Vereinnahmung aus. Dies führte zu wiederholten Repressionen – unter anderem wurde ihm die Leitung des Internats entzogen, er geriet in Schutzhaft und durfte längere Zeit den Regierungsbezirk Düsseldorf nicht mehr betreten. Dennoch ließ er sich nie beugen.
Bis zuletzt blieb er seiner Überzeugung treu: Glaube geht vor Anpassung, Menschlichkeit vor Ideologie. Peter Neuenheuser verstarb am 6. Februar 1940 in Köln-Lindenthal; seine letzte Ruhestätte fand er in Büttgen.
Seine Lebensgeschichte ist ein wichtiger Teil unserer Familiengeschichte: Sie erinnert uns, wie mutige Menschen, klare Erinnerungen und ein lebendiger Stammbaum die Kraft geben können, über Generationen hinweg Orientierung zu geben und Zusammenhalt zu stiften.
